Meine Reise durch den Balkan.

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Abschied: Baracke in Friedrichswalde, in der ich meine ersten zwölf Jahre glücklich aufgewachsen bin
Abschied: Baracke in Friedrichswalde, in der ich meine ersten zwölf Jahre glücklich aufgewachsen bin

 

 

Zurück von meiner Zentralasien-Reise stand meine geschundene BETA mit 50.000 Kilometern auf der Uhr, über Winter in der Scheune. Immer, wenn ich an ihr vorbei kam schielte ich sie an oder ich „streichelte“ sie dankbar. Je nach Stimmung. Dass wir beiden nicht noch einmal gemeinsam auf eine große Reise gehen könnten war uns beiden klar. Mir, den die Sehnsucht nach der Ferne noch nicht verlassen hat, mehr als ihr. Die spezielle Ausrüstung, die ich einen Winter lang an sie ran gebastelt hatte, braucht zum „Rumfahren vor der Haustür“ niemand. So kam mir der geniale Gedanke, mir eine „junge“ zuzulegen und all meiner feinen Reiseausrüstungen wieder zu einem Sinn zu verhelfen. Vielleicht „könnte ich ja noch mal los in die Welt“ – und wenn nicht, dann könnte ich sie immer noch ohne Verlust weitergeben an jemand, der gerne reist.

 

 

 

 

 

 

Gesagt, getan – Marianne fuhr mit mir in den Hamburger Raum, wo genau das stand, was ich suchte. Eine „Beta Alp 4.0“, fast neu und als eine der letzten von der italienischen Firma BETA gebauten, mit einer anderen Vorderradgabel, die, wie ich gelesen hatte funktionieren solle. Die alte fand einen neuen und jungen Besitzer in der entfernten Familie, was mir wichtig war bei all den Narben, die sie auf zwei wunderbaren abenteuerlichen Reisen davongetragen hatte. Wieder in einem Winter in der kalten und zugigen Scheune wurde sie mit der aufgearbeiteten Ausrüstung „gesattelt“. Und dann kam Corona, und meine immer wertvoller werdenden Jahre gingen ins Land.

 

Träumen ist ja nicht verboten und so träumte ich davon noch mal aufzubrechen, wenn die Welt wieder „normal“ tickt. So langsam glaube ich allerdings nicht mehr daran, dass ich das noch erleben werde… Für große Ziele fehlte mir bei der allgemeinen Lage die Phantasie und die innere Stärke. So kam mir meine „zweite Heimat“ der BALKAN in den Sinn, der wunderschön und mir durch meine letzten fünf Arbeitsjahre in Zagreb sehr vertraut ist. So wird es zumindest eine „kleine“ schöne Reise.

 

 

 

Und hier bin ich nun also auf dem Balkan gelandet. Marianne war mit mir im Winter sechs Wochen lang in Thailand auf einem Motorroller unterwegs, wo wir eine sehr schöne Zeit auf Inseln, an Stränden, durch Berge und tropische Regenwälder hatten. Danach war dann die Zeit bis zu meiner Abreise mit Vorbereitungen ausgefüllt. Noch ´n paar Implantate, Wurzelbehandlung in der Woche der Abreise und vom Internisten mit Belastungs-EKG gings direkt über den Rügendamm nach Süden. Er meinte übrigens: „meinem Vater würde ich das verbieten“, was ich vorhätte. Ich glaube, er hat gescherzt?